
Wir sehen es nicht- wir fühlen es!
Sport ist sehr wichtig für junge Menschen mit Seheinschränkungen oder Blindheit. Judo ist eine besonders geeignete Sportart für sie. Judo hilft, die Bewegungskoordination zu verbessern. Die Judokas lernen, ihren Körper besser zu fühlen und zu steuern. Durch die verschiedenen Techniken im Judo entwickeln sie Kraft und Flexibilität, was zu einem aktiven und erfüllenden Leben beiträgt.
"Para" ist der Zusatz für Sportarten, die bei den Paralympischen Spielen für Menschen mit Behinderungen starten dürfen. In Deutschland gibt es bereits seit über 40 Jahren Judo für diese Gruppe. Die Möglichkeit, Judo als Leistungssport zu betreiben, entstand in den 1990er Jahren. 1988 wurde Judo für Männer in die Paralympischen Spiele aufgenommen, und 2004 folgte auch die Kategorie für Frauen.
Im paralympischen Judo dürfen Sportler mit bestmöglicher Korrektur, wie Brille oder Kontaktlinsen, nicht mehr als 10 % sehen, um teilnehmen zu können. Die allgemeinen Wettkampfregeln sind die gleichen wie bei den nicht behinderten Athleten, einschließlich der Gewichtsklassen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich die beiden Athleten vor Kampfbeginn berühren, um Orientierung und Nähe zueinander zu haben. Diese Kampfposition wird auch nach jeder Kampfunterbrechung als Startposition wieder hergestellt.
Das Training im Judo an der Blista in Marburg ist inklusiv. Das bedeutet, dass sehende und sehgeschädigte Menschen gemeinsam trainieren. Alle arbeiten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Diese Erfahrung fördert den Austausch und das Verständnis untereinander. Diese Gemeinschaft hilft nicht nur den Sportlern, sondern eröffnet auch Möglichkeiten für persönliche Begegnungen im Alltag.